Raum für Reflexion

Vorfreude auf theatralische Ausdrucksformen die über das Offensichtliche hinausgehen

Ich freue mich aufs Theaterschauen. Ich freue mich auf Stücke, die für Verwirrung sorgen werden und Interpretationsspielraum lassen; welche, bei denen nicht direkt alles klar ist und die Bedeutung jeder Szene auf einem Silbertablett serviert wird. Florentina Holzingers „Ophelia’s Got Talent” oder die Interpretation von  „Ein Sommernachtstraum” vom Theater Basel könnten dies den Beschreibungen zufolge eventuell bieten. Ich hoffe sehr, mit den einzelnen Ensembles in Kontakt zu kommen und ihre Meinungen zu den anderen Stücken zu erfahren und an welchen Stücken sie gerne selbst mitgewirkt hätten. Das Festival ist thematisch in diesem Jahr besonders auf die kulturellen und politischen Entwicklungen in Osteuropa ausgerichtet, wobei der Blick erfreulicherweise auch jenseits der Ukraine und Belarus, vereinzelt auf die Balkanstaaten und Deutschlands Nachbarland Polen fällt. Jedoch fehlen dabei leider andere Perspektiven: Im Programmpunkt Women at War beispielsweise könnte man durchaus iranische Kämpfer*innen in den Diskurs miteinbeziehen. Leider finden alle Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt, weswegen es vermutlich schwer wird, sich komplett auf das Festival als Raum des Austauschs einzulassen. Aus persönlicher Sicht, freue ich mich besonders auf die Darbietung „Linie 8 und Pudding für alle! Лінія 8 і пудинг для кожного!”des Jungen DT, da ich selbst aus der Jugendtheaterszene komme und diese oft eine etwas andere, neuere und vielleicht sogar frischere oder kritischere Perspektive auf bekannte Problematiken bietet. Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Performances und würde gerne an dem Treffen mit dem Internationalen Forum teilnehmen, um internationale Akteur_innen in der Szene kennenzulernen und mich auf interkultureller Ebene weiterzubilden. Generell erwarte ich eine lehrreiche und motivierende Zeit im Austausch mit den anderen Blogger_innen und erfolgreiche Beiträge des Theatertreffen-Blogs, die hoffentlich mit viel Vorfreude, zahlreich Aufmerksamkeit und Feedback auf sich ziehen werden.

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Anastasia M. E. Gornizki

Anastasia M. E. Gornizki ist 21 Jahre alt und wuchs als Kind russisch-ukrainisch-jüdischer Kontingentgeflüchteter in der Spreewaldmetropole Cottbus auf. Sie studiert Englische Philologie, sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie versucht so viel wie möglich von Projekten, vor allem kreativer Art, mitzunehmen, um ihren Horizont ständig zu erweitern. Sie schreibt gerne journalistische Texte oder Gedichte und bewegt sich vor allem in der Welt des Films und Theaters. Produktionen, die gesellschaftspolitische oder soziale Themen in unterschiedlichen künstlerischen Formen verhandeln, liegen ihr besonders am Herzen. Außerdem fotografiert sie gerne - egal ob mit dem Handy, der Digitalkamera oder analog.
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Anastasia M. E. Gornizki is 21 years old and grew up as a child of Russian-Ukrainian-Jewish refugees in the Spreewald metropolis of Cottbus. She is studying English Philology and Journalism and Communication Studies at the Free University of Berlin. She tries to take as much as possible from projects, especially of a creative nature, in order to constantly broaden her horizons. She enjoys writing journalistic texts or poetry and is particularly active in the world of film and theatre. She is especially interested in productions that deal with socio-political or social issues in various artistic forms. She also enjoys photography, whether with a mobile phone, digital camera or analogue.

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