Seitenrang links

An der „Kirschgarten“-Premiere gab’s beim Schlussapplaus zuerst ein paar fast unbemerkte Buhs aus den vorderen Reihen, die dann aber schnell von den Bravos aus den Rängen übertönt wurden. Im Seitenrang links saß auch der 28-jährige Alexander, der uns die Fragen für unsere heutige Schnellkritik beantwortete.

Was fandest du an der Inszenierung bemerkenswert?

Den Sog, den die Inszenierung entwickelt, diese Energie, die sie freisetzt. Allerdings bin ich nicht damit einverstanden, wie klischiert Karin Henkel das Landleben zeichnet. Sie macht aus den Figuren typische Bauern. Daraus spricht ein Verständnis von Hochkultur, das mir auf die Nerven geht.

Wie hast du deine Karte gekriegt?

Ich habe sie von einem Freund geschenkt bekommen.

Warum wolltest du gerade diese Inszenierung sehen?

Eigentlich wollte ich sie ja gar nicht unbedingt sehen! Aber ich mag den „Kirschgarten“ sehr, und ich habe noch keine Inszenierung vom Schauspiel Köln und auch noch nie etwas von Karin Henkel gesehen, darum bin ich gekommen.

Was würdest du in deinem Garten pflanzen?

Oregano.

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Fadrina Arpagaus, geboren 1980 in Zürich, studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin. Während ihres Studiums hospitierte und assistierte sie am Schauspielhaus Zürich u.a. bei Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief und Schorsch Kamerun und in der freien Szene Berlins. Danach begann sie eine Dissertation mit dem Titel „Radikale Gefährdung. Subjektkonstitutionen in Theatertexten des 21. Jahrhunderts“ und arbeitete als Journalistin, unter anderem für "der Freitag" und Kulturkritik.ch. Zurzeit ist sie als Dramaturgieassistentin und ab nächster Spielzeit als Dramaturgin am Theater Basel engagiert, wo sie für das Schauspiel den Blog entworfen hat.

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