A wie… Antike!

Zum Wochenende ballen sich die Formate, Diskussionen und Workshops. Wir bringen Licht ins Dunkel der Begriffe - mit unserer neuen Reihe: Theatertreffen A bis Z

Zum Wochenende ballen sich die Formate, Diskussionen und Workshops. Wir bringen Licht ins Dunkel der Begriffe – mit unserer neuen Reihe: Theatertreffen A bis Z. Den Auftakt macht, wie könnte es anders sein, die Antike.

Epoche, während der in Athen unter dem Zeichen des Weingotts Dionysos die ersten Theatertreffen stattfanden. Bei diesen wurden aktuelle Entwicklungen und radikale Veränderungen in der Theatersprache einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. So beispielsweise die Einführung des zweiten Schauspielers durch Aischylos. Das leicht arrogante Athener Publikum quittierte dies dann durch Jubel oder auch Buhrufe. Als im 4. Jahrhundert  vor Christus die Zuschauerzahlen sanken, wurde eine Zahlung eingeführt, die den Verdienstausfall während des Theaterbesuchs ausglich.

Heutzutage bekunden bekannte Gesichter aus der Berliner Republik während dionysischer Foyergespräche gelegentlich Interesse daran, mit einer solchen Forderung wieder in den Wahlkampf zu ziehen. Und auch der Regisseur Simon Stone bezog sich in seiner Adaption von Tschechows „Drei Schwestern“ auf die Antike, indem er seine Irina die überaus drängende Forschungsfrage nach einem Vergleich der aktuellen Fluchtthematik mit posthomerischen Fluchtbewegungen zum Thema einer Seminararbeit machen ließ.

Zu den weiteren Einträgen in unserem Theatertreffen A bis Z.

 

 

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Marie Lemser

Jahrgang 1989, lebt in Leipzig und Bielefeld und schreibt über ganz alte und ganz neue Sachen. Hat Klassische Antike studiert und darüber zum Theater gefunden. Nach einer Dramaturgieassistenz an einem Istanbuler Theater nun Doktorandin, freischaffende Dramaturgin und Autorin.

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