Does It/Do We Really Matter?

Ozi Ozar sits on this text at the beginning of March to introduce the curation of this year’s Theatertreffen blog. But out come lines full of concern, anger and honesty.

The world is on fire! Trains are bringing refugees from new warzones to my new hometown. Trains that are stopped to remove BIPoCs, to save the whytes, and here I am writing about culture. As a holocaust memorial site in Ukraine, Babyn Yar, is bombarded, I’m writing about how diverse voices will help us change the future. For months in a row, AFABs in Afghanistan can’t go to school because dictators are winning it worldwide, and I’m trying to say why social media platforms are vital for the theatre’s future and how art can help us change it. Honestly, it can’t. To me, “art” and “culture” are just tools to freeze-frame reality and enable one to look back in future at what happened, to know better and hopefully dobetter. New wave media help individuals from different locations connect and experience the same situation together, and practice how to to deal with it, if that’s even possible. This year’s Theatertreffen-Blog will not focus on the normative discourse of high culture. Instead, we’ll try to be as informative as Dr Inna, as creative as Hank Green, as critical as Erin Novakowski, as active as Doja, and as loud as THX’s intro. Here, all the patching is done by Hernando, and if you’re wondering: “Who is Hernando?” WE’RE HERNANDO, AND WE’RE SCARED OF NOTHING.

To me, “art” and “culture” are just tools to freeze-frame reality.

Macht es/Machen wir wirklich etwas aus?

Ozi Ozar sitzt Anfang März an diesem Text, um die Kuration des diesjährigen Theatertreffen-Blogs vorstellen. Aber heraus kommen Zeilen voller Sorge, Wut und Ehrlichkeit.

Die Welt steht in Flammen! Züge bringen geflüchtete Menschen aus neuen Kriegsgebieten in meine neue Heimatstadt. Züge, die mehrfach angehalten werden, um BIPoCs rauszuwerfen und die Whytes zu schützen – und ich schreibe über Kultur. Die Holocaustgedenkstätte Babyn Yar wurde bombardiert – und ich schreibe darüber, wie Diversität die Zukunft formen kann. Monatelang können in Afghanistan AFAB-Personen nicht zur Schule gehen, weil Diktatoren aufsteigen – und ich erzähle, warum Social Media für die Zukunft des Theaters das A und O sind und uns helfen, sie mit Kunst zuverändern. Ganz ehrlich, das kann sie nicht. Für mich sind „Kunst“ und „Kultur“ nur Mittel, das Jetzt in Momentaufnahmen einzufrieren, damit jemand irgendwann zurückblickt, es besser weiß und macht. New-Wave-Medien helfen Menschen aus unterschiedlichen Orten, sich zu verbinden, dieselbe Situation wahrzunehmen und zu üben, mit ihr umzugehen, wenn überhaupt möglich. Das Theatertreffen-Blog 2022 wird sich nicht auf den normativen Diskurs der Hochkultur konzentrieren. Stattdessen versuchen wir, so informativ wie Dr. Inna, so kreativ wie Hank Green, so kritisch wie Erin Novakowski, so aktiv wie Doja und so laut wie das THX-Intro zu sein. Hier, all the patching is done by Hernando, und falls ihr fragt, „Wer ist Hernando?“ WIR SIND HERNANDO, UND WIR HABEN VOR NICHTS ANGST.

–––

Ozi Ozar

Ozi Ozar, geboren in Teheran, ist ein*e queere Künstler*in mit Wohnsitz in Berlin und Frankfurt am Main. Ozi Ozar hat Theater- und Filmregie in Teheran und Dramaturgie in Frankfurt studiert. Der künstlerische Ansatz von Ozi Ozar dreht sich um Comedy, interaktives Theater und die Übersetzung von Social-Media-Funktionen in Theater und umgekehrt, wobei der Fokus auf dem Diskurs von Identitätspolitik und Queerness liegt. Als multidisziplinäre*r Freelancer*in hat Ozi Ozar Erfahrungen als Regisseur*in, Dramaturg*in, Übersetzer*in, Grafik- und Webdesigner*in, Performer*in und Social-Media-Entertainer*in.

Alle Artikel