Die aktuelle copy & paste-Kritik zur tt Premiere „Biberpelz“ heute Abend.
Schon das Bühnenbild ist allerlieblichstes Augenpulver: eine massiv gebaute Brechtgardinenwand mit Blümchentapete in schreckschreiendem Rot-Gelb-Türkis samt Blinker-Goldrand. Der Rest ist gekonnter, ach was: supervirtuoser Slapstick. Verrenkungen und Fratzen drängen sich fett vor den Text. So geht’s textlich zuweilen schon ein bisschen arg drunter durch und drüber weg: beim „Pi-Pa-Pelz“. Hier wird gnadenlos dem unteren Fernsehhumor hinterhergehechelt. Aus schockgefrorenen Tableaux vivants bricht sich eine Horde selbstsüchtiger Menschenfresser Bahn wie hungrige Straßenköter. Sie alle treibt die gleiche Gier: nach Geld, Sex und Vorankommen. Fritschiade um Fritschiade.