Räume, in denen man auf berühmte Touristenattraktionen klettern kann (Agathe Snows „All Access World“); ein Video, in dem Katzen auf Klavieren herumlaufen, während Arnold Schönbergs Opus 1-11 erklingt (Cory Arcangels „Cute Kittens“); eine Inszenierung, in der die Schauspieler das Stereotype ihrer Charaktere und Geschichten erkennen und benutzen („Verrücktes Blut“ von Nurkan Erpulat und Jens Hillje): Diese Kunstwerke zeigen eine Grenze auf, die wir vorher vielleicht nicht erkannten, und öffnen sie. Für mich sollte Kunst, egal ob Bildhauerei, Medienmix oder Theater, Fragen stellen, unsere Vorstellungen von Welt verändern und neue Ideen und Träume entstehen lassen. Das wird heute immer wichtiger, weil das Internet jeden Tag neue Austauschmöglichkeiten und Gemeinschaften ermöglicht. Wir können einander wie nie zuvor sehen, „berühren“ und hyperlinken.
Hier in Deutschland bin ich ein Ausländer. Weil Deutsch nicht meine Muttersprache ist, denke ich viel über Kommunikation und Communities nach. Trotzdem fühle ich mich in Berlin, einer Stadt voll aufregender Kunst und Außenseiter, zu Hause. In meinem Blog möchte ich unterschiedliche Kunstformen untersuchen und gleichzeitig die Möglichkeiten des Internets und meine Erlebnisse als ein Ausländer „zu Hause“ nutzen, um selbst Grenzen zu öffnen und Fragen zu stellen. Klassische Kritik, die mit Hilfe des Internets berührbar, lebendiger und persönlicher wird. Es freut mich sehr, die Chance zu haben, hier beim Theatertreffen zu bloggen!