Noch drei Tage, dann geht es los: Die komplette Belegschaft der Berliner Festspiele bereitet den Umzug aus den Übergangs-Büros der Knesebeckstraße in die frisch renovierten Büros am Festspielhaus in der Schaperstraße vor. Wo heute noch gebaut, geputzt und aufgeräumt wird, kommen wir am Wochenende mit neuen Kisten und neuer Unordnung an. Gerüchte gehen um, dass die Welt dort fröhlicher und sonniger ist, und die bunten Stifte freuen sich schon auf wilde Gartenparties mit den Eddings der Bühnenmeister.
Grund genug also, sich etwas näher mit dem Phänomen „Umzug“ zu beschäftigen. Zunächst bezeichnet dieses Wort nämlich den „gemeinschaftlichen Weg vieler Menschen“. Zum Beispiel im Festumzug, Karnevalsumzug und der Technoparade. Das Kopfkino geht an: Ich sehe die tt-Belegschaft eine Mini-Loveparade von der Knesebeckstraße ins Festspielhaus machen, auch wenn die Jahreszeit noch nicht so richtig stimmt. Dieser gemeinschaftliche Weg zeichnet sich laut Lexikon auch dadurch aus, dass er geordnet ist – da hat das Kopfkino spontan Probleme, sich was Passendes vorzustellen – und von Fahrzeugen begleitet werden kann. Stimmt: Wir haben Fahrzeuge, die Schreibtische und Computer transportieren. Ohne Fahrzeuge hätte bei der Mini-Loveparade jeder seinen PC auf dem Arm… das geht wirklich nicht!
Zum Glück sind wir so viele, dass es ein wirklich schöner Umzug wird. Mein letzter Umzug. Zwei Personen, drei Möbelpacker, Chaos, wenig Menschen… Ob das überhaupt ein richtiger Umzug war? Beim Theatertreffen und den Festspielen kann ich mir sicher sein: Das wird ein Fest(ival)umzug, wie er im Buche steht. Von Freitag bis Sonntag. Live.
PS: Ganz unten angekommen im Lexikoneintrag. Es heißt „ein Wechsel des Wohnsitzes, der Betriebsstätte etc.“. Hinterher weiß man immer mehr (aber damit kann das Kopfkino nichts anfangen).