Vorgestern haben wir das Camp der Ernst Busch in Mitte besucht und davon berichtet. Die für gestern angekündigte Demo wollte ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. Obwohl ich wusste, dass es terminlich knapp werden könnte. Und natürlich: Murphy´s Law schlug voll zu – was schief gehen konnte ging schief.
Die Redaktionssitzung dauerte länger, das Leihfahrrad stand in Treptow (= am Ende der Welt), von dort wollte ich zur Demo radeln. Leider bin ich die erste Generation, die nur noch mit diesen leidigen Micro-Rollern rumgedüst ist, radfahren fällt mir schwer. Ausserdem habe ich den Orientierungssinn einer Taube, der ein Magnet auf den Kopf geschnallt wurde – keinen.
Kurzum: Ich habe die Demo verpasst. Als ich nach knapp zwei Stunden Fahrt und einigen sehr, sehr brenzligen Situationen im Strassenverkehr, die vor allem meiner einhändigen Fahrweise geschuldet waren, die wiederum dem iPhone geschuldet war, das mir den Weg weisen sollte (keine gute Idee!), ankam, waren die Studenten gerade eben im zu besetzenden BAT angekommen. Unglücklicherweise hatten sie sich dort für eine Lagebesprechung zurückgezogen. Die Action war vorbei.
Aber die Demo war auch ohne mein Zutun sehr erfolgreich, wie man liest, Nina Hoss, Jan Bosse und Thomas Ostermeier waren anwesend und gaben Interviews, 3sat berichtete und das BAT wurde erfolgreich „eingenommen“. Und am Abend schaffte es die Busch-Debatte sogar zu Stefan Raab (anzusehen hier), dort präsentierte nämlich Sönke Wortmann seinen neuen Film „Hochzeitsvideo“, in dem zwei Busch-Absolventen die Hauptrollen spielen – diese ließen es sich natürlich nicht nehmen, ihrer alten Schule zu helfen.
Der Protest dreht also immer weitere Kreise und wir bleiben dran – wenn nichts dazwischen kommt.