Faust I+II, mit Pinsel und Papier

Nach der gut achtstündigen Aufführung von Faust I+II gab es noch ein Publikumsgespräch. Auf dem Podium war natürlich auch  Regisseur Nicolas Stemann, der im Gespräch die Vermutung aufstellte, dass Goethe Faust II beenden musste, weil er im Begriff war zu sterben. Ja, wahrlich eine Deadline, die nicht zu verschieben ist. Faust II ist komplex und, wie das Leben selbst, nie ganz greifbar. Um die Fülle der Inszenierung des Faust-Marathon zu verdauen, habe ich zu Stift und Papier gegriffen und dem Strich freien Lauf gelassen.

 
 

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Hamed Eshrat, geboren 1979 in Tehran, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und an der Massey Universität in Wellington Neuseeland. Er arbeitet als Designer, freischaffender Künstler und Autor in Berlin. In seinem ersten Buch „Tipping Point – Téhéran 1979" befasste er sich in Form einer grafischen Novelle mit dem politischen Umbruch im Iran der 1970er Jahre aus der Sicht seiner eigenen Familie. Bei seinen Arbeiten gibt es immer wieder Berührungspunkte zum Theater und deren Schaffenden, woraus auch Kollaborationen entstanden sind, zuletzt am Maxim Gorki Theater Berlin.

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