In Katie Mitchells Inszenierung von Friederike Mayröckers „Reise durch die Nacht“ (gestern Abend Premiere beim Theatertreffen) verschränken sich die Wirklichkeiten. Eine Frau reist mit ihrem Mann in einem Nachtzug von Paris nach Wien. Die Reise durch die Nacht bleibt schlaflos, und ich werde Zeuge eines inneren Monologs der Reisenden. Im unteren Teil der Bühne wird in Höchstgeschwindigkeit die fragmentarische Welt inszeniert, die sich im oberen Teil zu einem Film zusammenfügt. Ich muss immer wieder neu abgleichen, weiß nie genau, wo ich eigentlich hinschauen soll, und stelle mir immer wieder die Frage: Was ist wirklich echt?
In den „Zeichenkritiken“ unternehme ich den Versuch, gesehene Inszenierungen in eine Zeichnung gewissermaßen einzudampfen. (Hier die anderen Zeichenkritiken.)