Auf jeden Fall! Finden die Redakteure des Theatertreffen-Blogs 2010. Eine Meinungscollage:
Bloggen. Klingt englisch! Modern! Irgendwie jung! Aber wie, was Kulturjournalismus?! Klingt nach Oper und Theater und Hochkultur. „Irgendwie schwierig – die Hochkultur!“, denken viele. Kulturjournalistisches Bloggen: Ich denke, es klingt spannend und ich hoffe, es eröffnet die Möglichkeit über die oftmals starren journalistischen Konventionen hinauszugehen, etwas auszuprobieren und subjektiv sein zu dürfen. Vielleicht auch mal rotzig und eckig! Und dann kann man vielleicht die anderen davon überzeugen, dass Kulturjournalismus gar nicht so schwer und elitär sein muss. (Elisabeth Hamberger)
Die Vorteile des Internetjournalismus: Er bietet die Möglichkeit, flexibel Reportage, Portraits und künstlerische Inhalte ohne Platz- wie auch Formbeschränkung zu verknüpfen. (Kim Keibel)
Kritik bedeutet für mich Nach-Denken, Weiter-Denken, sie fällt nicht einfach nur Urteil über etwas Abgeschlossenes, bereits Geschafftes, sondern schafft selbst, ist Teil einer immer fortlaufenden, offenen Kette. (Kai Krösche)
Das Theater entwickelt sich immer weiter, der Kulturjournalismus sollte das auch tun. Ich denke, dass der freiere Umgang eine Chance ist, bestehende oder drohende Vorurteile, dass das Theater eine verstaubte oder hermetische Kunstform sei, abzubauen. (Judith Liere)
Eigentlich weiß ich immer noch nicht genau, was das sein soll: Ein Blog. Es gibt so viele unterschiedliche Positionen … diejenigen, die sich als Teilhaber an einem Diskurs verstehen oder die, die Tagebuch schreiben und Bilder von ihren Kindern oder Katzen posten oder die Sammler, die kleine Onlinemuseen anlegen … wo genau ich da stehe, weiß ich noch nicht. Ich suche noch nach einer Sprache für mein Web-Dasein. (Alexandra Müller)
Ich werde die Ohren aufsperren und das Mikro anschalten, denn so sinnlich wie das Theater sollen auch alle Eindrücke sein, die wir im Internet vermitteln können. Großartig, dass die Leser, Zuhörer und Zuschauer dann auch gleich in die Diskussion einsteigen können. Deutungshoheit auf der einen und Demokratie auf der anderen Seite. Wo gibt es denn sonst so etwas? (Anna Pataczek)