„Wie merken Sie sich bloß den ganzen Text?“, lautet die immer wieder gestellte Frage, bei der ich spätestens weiß, dass dieses Gespräch nichts bringen wird.
Die Schauspielerei ist ein spannender, ein inhaltlich und formal abwechslungsreicher Beruf. Interviews mit SchauspielerInnen vermitteln selten Einblick in ihre konkrete gestalterische Arbeit. Dabei ist es doch interessant zu erfahren, warum diese so unterschiedlichen Künstler einer vielseitigen Zunft sich entschieden haben, einen Moment so und nicht anders darzustellen. Ist es überhaupt immer eine explizite Entscheidung? Und wenn ja, wessen? Wie autark ist ein Schauspieler in seiner Arbeit? Wie ist der inszenatorische Rahmen gesteckt, wie lauten die Codes, innerhalb derer er sich bewegt? Was sind die dramaturgischen und ästhetischen Referenzpunkte einer Darstellung? Was bedeutet technisches, was psychologisches Spiel und wie verhalten sich diese Ebenen zueinander? Wer denkt und wer lenkt da auf der Bühne – der Schauspieler oder die Figur? Wie bewusst wollen und können wir uns unserer Wirkung sein? Ist die Mannschaft der Star? Was ist das Wesen von Spiel?
Das Theatertreffen 2016 hat zehn ganz unterschiedliche Inszenierungen und mit ihnen viele verschiedene SchauspielerInnen eingeladen. Die Kritiken sind längst geschrieben, die Hymnen gesungen – der perfekte Zeitpunkt für ein Gespräch unter KollegInnen.
Die einzelnen Teile der Serie:
entre nous… (I): Martin Wuttke
entre nous… (II): Annika Meier & Florian Andererentre nous… (III): Nicola Kirschentre nous… (IV): Roland Koch
entre nous… (V): Caroline Petersentre nous… (VI): Antonia Mohr & Jonathan Bruckmeier
entre nous… (VII): Stefan Merkientre nous… (VIII): Steven Scharf
entre nous… (IX): Jochen Nochentre nous… (X): Annette Paulmannentre nous…(XI): Ayham Majid Agha, Maryam Abu Khaled und Dimitrij Schaadentre nous… (XII): Alexander Khuon & Bernd Stempel