(denn so lautet der Neologismus für bloggende Kritiker), sind die Voraussetzungen viel Kaffee an Schokokeks, W-Lan, Denkpausen im Garten und ein voller Tagesplan: jeden Morgen Redaktionssitzung, dann Termine, Theater und fast immer Nachtarbeit. Und natürlich gehören auch tägliche Einsichten in die Blog-Statistik dazu, zum Anfeuern. Weil diese Zahlen wahrlich gut zu lesen waren, schließen sie, diskret im Text verteilt, diesen Blog, der mehr als 100 Beiträge enthält.
Vom 27. April, dem offiziellen tt-Blog-Start in der Bornemann-Bar der Berliner Festspiele, wo sich die Blog-Redaktion ihre inoffiziellen, mobilen Arbeitsplätze einrichtete, bis zum offiziellen Festival-Ende am 18. Mai summierten sich die Besucher auf 14.965. Jeder schaute sich durchschnittlich 5,2 Seiten an – damit kommt der Blog auf 88.674 Seitenaufrufe.
Hätte man den Nutzerzahlen des Blogs während des Festivals vertraut, hätten übrigens Schlingensief oder Lösch von der Jury ausgezeichnet werden müssen. Im Moment ist die häufigste Einstiegseite immer noch die Kategorie „Kirche der Angst“, aber auf dem Blog landen derzeit auch viele Personensuchen: Der Stückemarkt-Autor Oliver Kluck, die Theaterkritikerin Eva Behrendt und die Schauspielerin Kathleen Morgeneyer führen zu uns. Die meisten Leser wurden von Spiegel Online zu uns gelenkt, aber auch von den Berliner Festspiele-Seiten, vom ZDFtheaterkanal, von nachtkritik, der Berliner Zeitung, twitter, ZEIT ONLINE und facebook. Eine gute Mischung aus klassischen und neuen Medien. Erfreulich ist, dass wir auch den Bloggern aufgefallen sind: Kein Drama nennt uns eine „super Sache“, die Blogpiloten erkoren uns zum Lesetipp und Teresa Bücker lobte im Freitag den nicht zaghaften Sprung des Theatertreffens von der Bühne auf ein Blog, das „die Arbeit der jungen Journalisten besonders für ein neues Publikum öffnet“, freute sich auf die Expermientierfreude und über den „äußerst lesenswerten“ Twitter-Feed.
Und damit sich die Leser weiter freuen und vermehren (Die Statistik von heute zeigt die steigende Tendenz: 18.722, 99.585), bleibt das Originaldokument hier stehen. Für alle, die während des Festivals keine Zeit zum Lesen, Hören, Schauen hatten. Und für alle, die mit dem Blog-Virus angesteckt wurden. Für alle, die kommentieren wollen. Und für alle, die im nächsten Jahr mitmachen möchten, wenn es wieder heißt: Blogger gesucht!
Bis dahin verabschiedet sich das Blog-Büro und dankt allen Lesern, Unterstützern und Förderern. Und wer das großartige Blog-Team vermisst, dem seien hier noch ein paar Linktipps vor die Maus gelegt: Johannes Schneider ist als Live-Rock’n-Roller und noch viel mehr unterwegs, Matthias Weigel archiviert seine Videos online, Jan Zappner macht natürlich nicht nur Porträts von schönen Schauspielerinnen, Elise Graton bloggt ab 1. Juli auf arte.tv deutsch-französisch. Auch die Projektleitung sagt nicht für immer auf Wiedersehen, sondern bis bald! Und bloggt ebenfalls weiter: über Europa, die Welt und die Liebe.